Assassins Creed

Im Jahre 1191 gerät der junge Assassine Altair, ein erfahrener Krieger, zwischen die Fronten: Auf der einen Seite stehen die einheimischen Muslime, auf der anderen christliche Kreuzritter, die das so genannte Heilige Land zu erobern versuchen. Altair erledigt zahlreiche Aufträge, bei denen ihm vor allem seine kämpferischen und akrobatischen Fähigkeiten von Nutzen sind: Er schlägt zu mit Säbel und Schwert, schleudert Wurfgeschosse gegen seine Feinde und klettert behände Mauern hinauf. Er schwingt sich aus luftiger Höhe mitten in einen Pulk feindlicher Soldaten, er reitet auf wilden Pferden, läuft durch enge Gassen und bewährt sich im Faustkampf. Dabei flattert sein schwarzer Mantel und beeindruckt die mittelalterlichen Zivilisten genau so wie die zeitgenössischen Spieler vor dem Bildschirm.

Publikumswirksam
Denn „Assassin's Creed“ gehört zu den technisch beeindruckendsten Spielen, die gerade entwickelt werden. Bei Präsentationen für die Fachpresse stehen die Zuschauermünder offen, während Produzentin Jade Raymond zeigt, wie elegant der Krieger aufs Pferd springt, sein Schwert führt oder sich von einem Mauervorsprung nach unten schwingt. Dabei beschränkt sich das Spiel nicht auf eindrucksvolle Action-Szenen, sondern erzählt eine Abenteuer-Geschichte, die bereits in einem von drei geplanten Romanen erzählt wird. Der Vergleich mit den Spielen der Serie „Prince of Persia“ stört Frau Raymond nicht, sie bekundet gerne ihre Begeisterung für die jüngsten Abenteuer des Prinzen. Altair hat dem Prinzen allerdings ein historisches Ambiente voraus sowie eine Bewegungsfreiheit, die wenige andere Videospielhelden genießen.
Neue Spielegeneration

Neben der atemberaubenden Grafik und der im Mittelalter der Kreuzzüge angesetzten Geschichte besticht das Spiel durch die Miteinbeziehung der Umgebung. Der Held reitet frei durchs Umland, er bewegt sich unerkannt durch dichte Menschenmengen, um Informationen aufzuschnappen. Außerdem ist es erlaubt, in alle Geschehnisse einzugreifen: Wird etwa ein Zivilist von Soldaten drangsaliert, lässt der Spieler Altair dazwischenfunken. Als Belohnung winkt die Dankbarkeit des Zivilisten, die vielleicht in einem Geheimnis oder einem wertvollen Gegenstand besteht.

Vorsicht ist geboten: Selbst beim Untertauchen in der Menge muss Altair darauf achten, niemandem auf die Füße zu treten. Ein Zivilist könnte zum Gegner werden und dem Helden unerwartete Schwierigkeiten bereiten. Wenn's brenzlig wird, entkommt Altair indem er rasch eine Hauswand hinaufklettert: Das sieht erstaunlich echt aus, als schwinge sich ein echter Akrobat die Wand hinauf.


Das Spiel ist nicht nur auf eine Weise zu lösen: Die offene Handlung zwingt Sie, sich für eine individuelle Lösung zu entscheiden. Ob Sie es brachial oder lieber heimlich mögen – alle Wege führen zum Ziel. Damit folgt der Titel einem aktuellen Trend in der Programmierszene, die dem Spieler mehr Macht über die Handlungen seines virtuellen Ichs in die Hand gibt. Hersteller Ubisoft verfolgt diese Entwicklung auch bei seinem Spiel „Tom Clancy's Splinter Cell – Conviction“. Dies verleiht den Werken mehr Eigenleben und bezieht den Spieler besser ein – ein großer Vorteil gegenüber eintönigen Missionen nach Schema F. Ab November soll Altair seine Kampfkunst unter Beweis stellen.